Auf der Grünen Woche in Berlin hat die Deutsche Vernetzungsstelle für den ländlichen Raum (DVS) mit dem Wettbewerb „Gemeinsam stark sein“ innovative Projekte für den Klimaschutz ausgezeichnet. Das Torfmoosprojekt der ÖSSM wurde als Publikumspreisträger ausgezeichnet.

Mit dem Klimawandel umgehen

Die Preisträger des DVS-Wettbewerbs Gemeinsam stark sein bei der PReisverleihung auf der Grünen Woche - Bild: BLE

Die Gewinnerinnen und Gewinner des DVS-Wettbewerbs „Gemeinsam stark sein“ bei der PReisverleihung auf der Grünen Woche – Bild: BLE

Allen Preisträgern ist gemein, dass sie auf herausragende Weise mit dem Klimawandel umgehen. Ausgezeichnet wurden Initiativen, die sich mit Themen wie Kohle aus Pflanzenresten, Heckenschnitt-Managment, der Wasserknappheit oder wie beim Projekt der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer mit der Ansiedlung seltener Torfmoose auf alten Abbauflächen beschäftigen.

„Die vier Sieger, aber auch die anderen 20 eingereichten Projekte, zeigen, dass Großes geleistet wird; dass es viele engagierte Menschen gibt, die gute Ideen umsetzen und ländliche Räume voranbringen.“ Mit diesen Worten lobte Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die Aktivitäten aus 13 Bundesländern, die beim Wettbewerb der DVS zum Thema „Mit dem Klimawandel umgehen“ mitgemacht hatten.

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Moosansiedlung auf alten Torf-Abbauflächen

Torfmoose sind die wichtigsten Arten im Moor und haben eine einzigartige Fähigkeit, den Lebensraum aktiv zu gestalten. Torfmoospolster können Wasser wie ein großer Schwamm speichern und sind durch ihre spezielle Anpassung an den Lebensraum perfekt dafür geeignet. Während Torfmoose wachsen, stirbt ihre Basis ab und bildet Torf, in dem Kohlenstoff gespeichert wird. Dies macht Moore zu Kohlenstoffsenken, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Hochspezialisierten Lebensraum wiederherstellen

Auf abgetorften Flächen wächst ohne Hilfe oftmlas nach Jahrzehnten noch nichts

Auf abgetorften Flächen wächst ohne Hilfe oftmals nach Jahrzehnten noch nichts

Leider sind viele Moore durch Entwässerung, Nährstoffeinträge und Torfabbau stark geschädigt oder vollständig zerstört. Industrielle Abtorfung hat zur Folge, dass in den betroffenen Flächen wichtige Torfmoosarten fehlen, auch Jahrzehnte nach den Maßnahmen. Dies liegt daran, dass es im Umkreis keine Restbestände dieser hochmoortypischen Arten mehr gibt, was eine natürliche Wiederbesiedlung unmöglich macht. Ein neues Hochmoor kann sich daher nicht entwickeln.

Das Vermehrungsprojekt, das von Leader und der BINGO-Umweltstiftung finanziert wird, unterstützt die Wiederansiedlung von Torfmoosen in geschädigten Mooren. Durch die Vermehrung der Torfmoose unter optimalen Bedingungen können sie anschließend wieder in die Flächen eingesetzt werden und tragen somit zur Stabilisierung und Funktionsfähigkeit des Moores bei.

Mehr zum Torfmoosprojekt der ÖSSM