Die Region Hannover hat am späten Sonntagabend, 5. Juli 2020, nach einem Phosphorfund Teilbereiche des Ufers am Steinhuder Meer vorsorglich abgesperrt. Das berichtet Christina Kreutz, Pressesprecherin der Region, nachdem sich eine 29-jährige Frau am späten Sonntagnachmittag verletzt hatte. Mittlerweile wurde die Sperrung aufgehoben und Warnschilder aufgestellt.
Frau erleidet Verbrennungen – Region sperrt Surferstrand ab
Ein Surfer hatte einen vermeintlichen Bernstein aus dem Wasser aufgelesen und einer 29-jährigen Begleiterin zur Aufbewahrung gegeben. Der „Stein“ – es handelt sich um ein Stück weißer Phosphor, vermutlich Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg – entzündete sich in der Tasche der Frau, sie erlitt Verbrennungen zweiten Grades und wurde zur Behandlung in die Medizinische Hochschule Hannover gebracht.
Region Hannover warnt: keine Steine aufsammeln
Die Region Hannover – Eigentümerin des Surferstrandes – veranlasste zunächst die Sperrung des Surfstrandes, des Badestrandes am Nordufer und der Badeinsel in Steinhude. Am Montagmorgen wurden bis auf einen Teilbereich des Surferstrands die Sperrungen wieder aufgehoben. Der betroffene Bereich konnte eng eingegrenzt werden auf einen Abschnitt des Surfstrands, an dem im Frühjahr Sand aufgeschwemmt worden war. „Der Sand, der dort aufgeschüttet wurde, stammt aus dem Steinhuder Meer und ist im Zuge der Entschlammung im Frühjahr angefallen“, erläutert Sonja Papenfuß, Leiterin des Fachbereichs Umwelt der Region Hannover. „Schon früher hat es Phosphorfunde am Steinhuder Meer gegeben. Es handelt sich dabei um Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg.“
Hintergrundinfo: Weißer Phosphor
Immer wieder kommt es – hauptsächlich an Stränden der Ostsee – zu Unfällen mit alten Munitionsresten. Der NDR hat unter „Phosphor statt Bernstein: Gefahr am Strand“ einen weiterführenden Artikel zum Thema veröffentlicht.