Nach langer Planung sowie nachträglicher Genehmigung eines Bauantrages wurde am 7. August 2016 das neue Wetterschutzdach für das ehemalige Rettungsfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Steinhude, dem ausgedienten Hydrocopter, offiziell auf der Insel Wilhelmstein eingeweiht.
Offizielle Einweihung
Der Bau des Wetterschutzdaches wurde von der Steinhuder Fa. Buhre zum Selbstkostenpreis durchgeführt und wurde komplett von Spenden finanziert.
Der Steinhuder Klaus Menßen sorgte in Kooperation mit dem Inselvogt Michael Zobel und der Freiwilligen Feuerwehr Steinhude dafür, dass das Rettungsfahrzeug, nicht auf der Schrotthalde landete sondern auf der Insel Wilhelmstein seinen festen Platz als Ausstellungsstück bekam, das nun gut bedacht ist.
Ein Rückblick:
Außergewöhnliches Fahrzeug sorgt für Sicherheit auf dem Eis
Hydrocopter aus der Antarktis
Menßen hatte 1979 an der ersten deutschen Antarktisexpedition teilgenommen. Der Wasserschutzpolizist auf dem Steinhuder Meer hatte als Pilot bereits weitreichende Erfahrungen mit dem Einsatz eines Hydrocopters gemacht, die dem Expeditionsteam im ewigen Eis damals nützlich erschienen. So konnte Menßen den Hydrocopter unter härtesten antarktischen Einsatzbedingungen testen und Jahre später dafür sorgen, dass wieder ein Eisrettungsfahrzeug auf dem Meer gab. Mit den Einsatzkräften der Feuerwehr rettete der Hydrocopter 46 Menschenleben in seinen Einsätzen von 1999 – 2009.
Unfall sorgt für Totalschaden
Fast zehn Jahre versah der Hydrocopter seinen Dienst auf dem Eis des Steinhuder Meeres. Am 1. Februar 2009 kam es dann zu einem Unglück. Die Feuerwehr rückte zu einem Einsatz aus, bei dem einem verunglückten Eissegler geholfen werden sollte. Der hatte sich bis zur Ankunft der Retter aber bereits selbst helfen können. Auf dem Rückweg vom Einsatz brach der Hydrocopter plötzlich seitlich ins Eis ein. Er kippte um und versank innerhalb weniger Minuten. Die beiden Feuerwehrleute konnten sich selbst retten. Allerdings erlitt der Hydrocopter einen Totalschaden.
Luftkissenboot ersetzt Hydrocopter auf dem Eis
Wiederum war es dem Einsatz von Klaus Menßen zu verdanken, dass der alte Hydrocopter nicht aus Steinhude verschwand. Menßen fand in Inselvogt Michael Zobel einen Mitstreiter. Dieser hatte die Tücken des Eises bereits mehrfach selbst erlebt, war er doch im Winter auf der Insel Wilhelmstein öfter einmal vom Eis eingeschlossen, der Hydrocopter blieb dann manchmal die einizge Versorgungsmöglichkeit auf dem Eiland. Zobel richtete für das Fahrzeug einen Platz auf der Insel her und Feuerwehrleute reparierten den sichtbaren Schaden am Rumpf, so dass das Feuerwehrfahrzeug ausgestellt werden konnte. Im September 2009 trat es seine letzte Fahrt zur Insel an, diesmal allerdings auf dem Rücken eines Transportbootes.
Witterungsschutz fertiggestellt
Fünf Jahre später, macht sich Klaus Menßen allerdings Sorgen um den Zustand des Austellungsstückes. „Die Witterung hat dem Fahrzeug schwer zugesetzt. Wenn es weiterhin schutzlos dem Wetter ausgesetzt wird, sieht es schlecht aus für den Hydrocopter“, so Klaus Menßen im Herbst 2014. Auf seine Initiative wurde ein Schutzdach für das Rettungsfahrzeug gebaut. Zahlreiche Spender folgten dem Aufruf u.a. auf Steinhude-amMeer.de und sorgten dafür, dass das außergewöhnliche Gefährt noch lange erhalten bleibt.
Hintergrund: Ein Polizist entdeckt die Antarktis
Das Buch ist im Eigenverlag erschienen und für 15 € direkt bei Klaus Menßen erhältlich.