Die Regionsversammlung hat einem 200-seitigem Planwerk zugestimmt, das den Rahmen für die zukünftige Entwicklung des Naturparks Steinhuder Meer bildet. Er sieht unter anderem eine Erweiterung des Gebietes vor.
Naturparkplan setzt Leitplanken für die nächsten zehn Jahre
„Der Naturparkplan ist nun die Richtschnur für die Arbeit der Naturparkverwaltung, eine Entscheidungshilfe für die politisch Verantwortlichen in der Region und den Partner-Landkreisen Schaumburg und Nienburg bei zukünftigen Vorhaben; er ist zugleich ein Angebot an viele weitere Akteure, unser gemeinsames Projekt auch in Zukunft mitzugestalten“, betonte Prof. Dr. Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover: „Als Fachplan ohne bindende Vorgaben soll er nach außen dokumentieren, dass die Träger des Naturparks sich auf einen Handlungsrahmen und wesentliche organisatorische Eckpunkte verbindlich verständigt haben. Er dient auch als Grundlage für die Akquise von Fördermitteln“, so Priebs. Entscheidungen über Bereitstellung von Haushaltsmitteln oder verbindliche Konkretisierung von Projekten seien aber gesonderten Beschlüssen vorbehalten.
Der Naturparkplan Steinhuder Meer besteht aus drei Teilen. Vorangestellt ist eine Bestandsanalyse, eine Erhebung des Ist-Zustandes: Was wurde bisher erreicht? Was in den nächsten zehn Jahren erreicht werden soll, spiegelt sich in den Entwicklungskonzepten wider. Die Grundlagenmodule skizzieren die wesentlichen Aufgabenbereiche der Naturparkverwaltung und ihrer Arbeit. Wie die gesteckten Ziele erreicht werden können, zeigen die Thematischen Module. Hier umreißen vier Schwerpunktthemen die aktuellen Herausforderungen und zukünftigen Aufgaben im Naturpark: Barrierefreiheit – Naturpark für alle, Nachhaltige, regionale Wertschöpfung, Naturerleben und Umweltbildung sowie Tourismus und Erholung naturverträglich. Die vier Themenfelder sind von den Naturparkträgern gemeinsam erarbeitet worden. Sie bauen auf den Potenzialen des Naturparks auf und greifen zugleich bereits eingeleitete Prozesse auf.
Intensiver Diskussionsprozess
„Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Naturparkplan für den Naturpark Steinhuder Meer ist uns aber auch eines sehr schnell klar geworden: Es kann keinen vollständigen und abgeschlossen Plan geben, in dem alles dargestellt ist, was den Naturpark jetzt und mit seinen zukünftigen Potenzialen abbildet“, so die Leiterin des Fachbereichs Umwelt der Region Hannover, Sonja Papenfuß: „Bei der Erstellung des Naturparkplans gehörte der Blick zurück auf die Analyse der bisherigen Arbeit genauso dazu wie der visionäre Blick nach vorn. Ein wichtiger Aspekt bei der Erstellung des Plans sei es gewesen, dass wir ihn mit vielen Akteuren in einem intensiven Diskussionsprozess gemeinsam erarbeitet haben: Alle eingegangenen Hinweise aus der öffentlichen Beteiligung wurden ausgewertet und flossen in den Naturparkplan mit ein.“
Mögliche Erweiterung des Naturparkgebietes
Durch den Beteiligungsprozess kamen auch Wünsche zu einer Erweiterung des Naturparkgebietes zum Tragen. Seit seiner Gründung 1974 besteht der Naturpark Steinhuder Meer fast unverändert in seinen bekannten Grenzen. „Die Grenzziehung von anno 1974 war teilweise nicht mehr nachvollziehbar und insbesondere die Entwicklung der letzten Jahre hat dazu geführt, über eine mögliche Neuabgrenzung beziehungsweise Erweiterung nachzudenken“, erklärt Sonja Papenfuß: „Für die Erweiterung der bisherigen Naturparkgrenzen gibt es – anders als wir das von Schutzgebietsverfahren kennen – kein formelles Verfahren. Mit der Lage in einem Naturpark sind keine Restriktionen oder besonderen Vorgaben verbunden.“
Nachdem die Abstimmung mit den Landkreispartnern erfolgt ist, wird die Naturparkverwaltung den Vorschlag zur Neuabgrenzung an das zuständige Umweltministerium melden und von dort eine Bestätigung erhalten. Zukünftig wird dann in Karten des Naturparks, aber auch der übergeordneten Planung der Naturpark Steinhuder Meer in seinen neuen Grenzen dargestellt. Diese reichen dann vom Kloster in Mariensee bis zum Kloster Loccum und verlaufen zwischen Leine und Fulde. Insgesamt wächst das Naturparkgebiet um rund ein Drittel.