Einen Marathon auf einer Insel laufen, die nicht viel größer als 100 x 100 Meter ist? Hört sich verrückt an und ist es wohl auch, denn das bedeutet: 120 Runden laufen. Am 21. April ist es soweit: um 11 Uhr startet der erste Marathon auf der Insel Wilhelmstein im Steinhuder Meer. Die Siegerehrung wird um 18 Uhr stattfinden.
120 Runden um die Festung
Organisiert wird der Inselmarathon von Michael Neumann. Der Hildesheimer hat schon an vielen verrückten Läufen teilgenommen. So lief er seinen ersten Marathon zum Beispiel im Hamburger Elbtunnel. Allerdings erst, als er vorher einen Trainingslauf gemeinsam mit einem Freund mal schnell zu einem Ultra-Lauf über 52 Kilometer werden ließ. Ungewöhnlich? Nicht für Neumann!
Im Team der CaBaNauTeN, einer Gruppe von Laufverrückten um John Caba, die sich über das Internet kennenlernten, absolvieren sie sogenannte „Dirt-Läufe“, rennen durch Matsch und Dreck, über und unter Hindernisse hindurch. Das Ganze dann am Besten noch in Verkleidung oder nur mit Bodypainting am Körper.
42,195 Kilometer auf einer 1,25 Hektar großen Insel
Dagegen klingt ein Marathon auf dem Wilhelmstein wie ein Spaziergang. Obwohl selbst Neumanns Umfeld zuerst einen solchen Lauf als „zu krass“ abtat. 42,195 Kilometer auf einer 1,25 Hektar großen Insel.
Das bedeutet:
- 351,87 Meter pro Runde
- 120 Runden um die Festung
„Die Eintönigkeit ist das Problem“, so Neumann. „Dazu ist die Strecke sehr verwinkelt, es gibt kaum Möglichkeiten zum Überholen und um richtig Tempo zu machen. Ein „normaler“ Marathoni, der es gewohnt ist einen großen Flachen Rundkurs zu laufen wo alles platt ist, alles übersichtlich, der wird die meisten Probleme mental haben, weil er nicht in den Rhythmus kommt.“ Damit werden dann selbst Teilnehmer wie 24-Stunden-Läufer Norbert Künkel oder Petra Rössler, die sonst auch schon mal 300 Kilometer am Stück läuft, an ihre Grenzen kommen.
Eine Kanonenkugel als Preis – Teilnehmerfeld ausgebucht
Als Neumann letztes Jahr bei Inselvogt Michael Zobel nachfragte, ob eine solche Veranstaltung auf der Insel möglich sei, willigte dieser ein.
„Drei bis vier Leute werdet ihr dafür schon zusammen bekommen“, so Zobel. „Drei Wochen später waren dann aber alle 50 Startplätze weg“, freut sich der Organisator.
Als Preis für den schnellsten Läufer hat die Hofkammer eine originale 6-Pfünder-Kanonenkugel mit Eichensockel gestiftet und eine etwas kleinere für die schnellste Läuferin. Für alle anderen Teilnehmer wird es Urkunden und selbstgefertigte Medaillen geben, die Musketenkugeln darstellen.
Teilnehmer Markus Busse siegte.